Impfkalender für Hunde

Durch die geänderten Impfintervalle bei Tollwut hat sich seit 2006 bei der Hundeimpfung viel bewegt. Auch einige andere Impfkomponenten müssen mit den modernen Impfstoffen nicht zwangsläufig jährlich nachgeimpft werden.

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Sind Impfungen wirklich nötig?© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Effektiver Schutz vor Infektionen

Die regelmäßige Impfung ist eine wirksame Methode, Hunde vor gefährlichen Krankheiten zu schützen. Das Prinzip der Schutzwirkung von Impfungen ist einfach: Das Immunsystem des Hundes wird mit abgetöteten oder abgeschwächten – also ungefährlichen – Krankheitserregern konfrontiert und lernt seine Feinde dadurch kennen. Es hat die Gelegenheit, wirksame Waffen gegen diese Erreger zu bilden und den Ernstfall zu proben. Kommt es tatsächlich zu einer Infektion, ist das Immunsystem vorbereitet und kann die Erreger vernichten bevor die Krankheit ausbricht.

Die Grundimmunisierung

Einig sind sich die meisten Tierärzte und Wissenschaftler, dass der Hund über eine gute Grundimmunisierung gegen Tollwut, Staupe, Parvovirose, Leptospiros und H.c.c. verfügen muss. Dazu sind mindestens zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen nötig. Bei einigen dieser Krankheiten kann unter bestimmten Umständen, z.B. bei Welpen oder bei einem großen Infektionsdruck, auch eine dritte Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung sinnvoll sein.

Warum diese vielen Impfungen beim Welpen?

Diese häufigen Impfungen dienen der Grundimmunisierung und sind nötig, um einen belastbaren Impfschutz aufzubauen. Denn es ist möglich, dass die ersten Impfungen noch nicht wirksam sind. Das hängt mit der Wirkungsweise von Impfstoffen und den Eigenschaften der Muttermilch der ersten Tage zusammen. Impfstoffe imitieren Krankheitserreger und veranlassen so das körpereigene Immunsystem, Antikörper (Abwehrstoffe) gegen eben diese Erreger zu bilden. Manchmal werden die Welpen zwischen der sechsten und der achten Woche mit einem so genannten Parvo-Puppy-Impfstoff geimpft, weil man nicht weiß, ob das Jungtier noch über Abwehrstoffe aus der Muttermilch verfügt. Dann wird ab der achten gegen SHLP und ab der zwölften Woche gegen SHLPT geimpft. Impft man die Tiere später, geht man das Risiko einer Erkrankung während der so genannten immunologischen Lücke ein – das ist der Zeitraum, in dem sich keine mütterlichen Antikörper mehr im Blut des Tieres befinden und das eigene Immunsystem noch keine Gelegenheit hatte, selbst Abwehrstoffe zu bilden.

Die Auffrischungsimpfung

Nach der Grundimmunisierung muss die Immunisierung regelmäßig aufgefrischt werden, um wirksam zu bleiben. Die Abstände richten sich nach dem verwendeten Impfstoff. Im Dezember 2005 wurde die Tollwutimpfung dahingehen verändert, dass Hunde gegen Tollwut in zeitlichen Abständen entsprechend den Angaben des Impfstoffherstellers geimpft werden können. Diese Abstände können je nach Hersteller bis zu drei bzw. vier Jahre betragen. Auch einige andere Impfkomponenten müssen mit den modernen Impfstoffen nicht zwangsläufig jährlich nachgeimpft werden. Damit wird den Wünschen vieler Beteiligter entsprochen, Hunde nicht häufiger als nötig impfen zu lassen. Gleich geblieben ist jedoch die jährliche Auffrischungsimpfung gegen Leptospirose. Reist der Hund ins Ausland, muss der Besitzer nach wie vor mit Hilfe des Eintrags im Heimtierpass eine gültige Tollwutimpfung nachweisen.

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