News

Die Mops-Affäre: So endet der Rechtsstreit um Pfand-Mops Edda

Der Rechtsstreit um „Pfandmops“ Edda, der mittlerweile Wilma heißt, beschäftigt die Gerichte bereits seit 2019 und wurde sogar international bekannt.  Angeklagt wurde die Stadt Aalen, die den gepfändeten Mops in einem Online-Portal anbot und ihn als kerngesund deklarierte.

Schwarzer Mops liegt auf dem Bett
Pfand-Mops Edda wurde auf einem Online-Portal verkauft und als gesund deklariert (Symbolbild)© stock.adobe.com/geniousha

Die Mops-Hündin „Edda“, jetzt umbenannt in Wilma, wurde einst von der Stadt Aalen (NRW) gepfändet und von einem Gerichtsvollzieher der Stadt in einer Online-Anzeige für 750 Euro angeboten. Sie wurde als „nicht kastriert“ und „nach Rücksprache mit dem zuständigen Tierarzt kerngesund“ beschrieben, was Käuferin Michaela Jordan, Mops-erfahrene Polizeihauptkommissarin, zur Entscheidung bewegte, den Kauf im Vertrauen auf diese Angaben abzuschließen. Tatsächlich leidet der Mops unter schweren Augenproblemen, die hohen Behandlungskosten nach sich ziehen. Dies führte zu einem komplexen Rechtsstreit, der den Mops weltberühmt machte.

„Der Hund tat mir leid und ich hatte Sorge, dass er bei irgendeinem Züchter im Keller landet und als Gebärmaschine endet. Ich fand es außerdem unmöglich, dass eine Stadt wegen ein paar Steuerschulden hingeht und einer Familie mit drei Kindern einen Hund wegpfändet – am Nikolaustag.“, sagt Michaela Jordan.

Ihr Plan: Den Hund zu kaufen und ihn der Familie, von der er gepfändet wurde, wieder zurückzugeben. Doch die Familie will ihn nicht haben. Der Mops sei krank und die Tierarztkosten könne sich die Familie sowieso nicht leisten.

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Welpe in einem Käfig unter schlechten Haltungsbedingungen
News
Der Leidensweg der Welpen: Die brutale Wahrheit hinter dem illegalen Welpenhandel
Der illegale Welpenhandel boomt, doch was auf den ersten Blick nach einem geglückten Hundekauf aussieht, ist oft von unfassbarem Tierleid geprägt.

Behandlungen kosten mehrere Tausend Euro

Kurz nach dem Kauf stellte sich heraus, dass Wilma an schwerwiegenden Augenproblemen litt. Dies ist bei der Mops-Rasse zwar keine Seltenheit, jedoch war in der Anzeige keine Rede von derartigen Gesundheitsproblemen. Wilma hat nach innen wachsende Wimpern, die die Hornhaut durchstochen hatten. Dies führte zu kostspieligen Operationen, darunter eine Notoperation nur drei Wochen nach dem Kauf, um eine drohende Erblindung zu verhindern.

Das könnte Sie auch interessieren
Katze lehnt auf der Schulter vom Katzenhalter
News
Schockmoment für Katzenhalter: Dringender Notfall oder optische Täuschung?
Ein unerwartetes Ereignis sorgte bei Katzenbesitzer Mark für große Bestürzung: Bei einem Blick in die Küche sah er seine Katze regungslos auf dem Boden liegen, scheinbar schwer verletzt. 

Die Mops-Affäre: Das endgültige Urteil

Der Fall gelangte im November 2019 erstmals vor Gericht, als Michaela Jordan den Verkäufer verklagte, da sie sich durch die ausgelassenen Angaben in der Anzeige getäuscht fühlte. Die Kosten für die medizinischen Behandlungen und die tägliche Augensalbe summierten sich auf mehrere Tausend Euro:

Bereits vor dem ersten Prozess musste Wilma fünfmal operiert werden, inzwischen gab es zwei weitere Operationen. Allein für eine teure Augensalbe, die Wilma immer noch täglich braucht, hat Jordan inzwischen mehr als 4000 Euro ausgegeben. Jordan forderte von der Stadt Ahlen, dass diese die künftigen Behandlungskosten übernimmt. Der Streitwert wird auf rund 19.000 Euro geschätzt.

Jordan ist jetzt erneut gescheitert. Das Gericht begründet, dass es bei den Krankheiten um Standard-Augenerkrankungen bei Möpsen ginge. Der Erwerber eines Mopses könne nicht davon ausgehen, dass sein Hund gesund sei.

Das könnte Sie auch interessieren
Der Mops gilt als Sinnbild für Qualzucht
Qualzucht bei Hunden: 10 Hunderassen, die leiden müssen
Zugegeben, Kindchenschema und außergewöhnliche Fellzeichnungen sprechen viele von uns an. Doch wenn Hunde unter unseren extremen Schönheitsidealen leiden, hört der Spaß auf. Wir stellen Ihnen 10 beliebte Hunderassen vor, die als Qualzuchten einzustufen sind.

Jordan ist enttäuscht: „Mir geht es nicht ums Geld“, sagt sie. „Ich wollte Gerechtigkeit. Ich finde es nicht in Ordnung, dass eine Stadt überhaupt einen Hund pfändet, dann die Unwahrheit über seinen Gesundheitszustand sagt – so kann man sich doch nicht verhalten." Bis heute habe sie nicht einmal eine Entschuldigung der Stadt Ahlen gehört.

Wilma hat Glück. Die Polizeihauptkommissarin will sich weiterhin um die kranke Mops-Hündin kümmern, das war für sie nie die Frage.

Das könnte Sie auch interessieren:


Über die Autorin

Elvina Oeß

Content Managerin

Elvina Oeß ist seit 2018 als Content-Managerin bei Ein Herz für Tiere tätig. Von klein auf liebt sie Tiere. Ihre große Leidenschaft gilt ihrer Katze. Seit Elvina das kranke Kätzchen adoptiert und gesund gepflegt hat, steht sie im Mittelpunkt der Familie. Die Katze ist mit ihren 18 Jahren schon ein Senior. Sie fit und gesund zu halten, liegt Elvina sehr am Herzen. Mit informativen Inhalten und Produktempfehlungen anderen Tierbesitzern in ihrem Alltag mit Tieren zu helfen, ist ihr ein großes Anliegen. Elvina steht für respektvollen Umgang mit Tier und Natur.


"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2501_u1_u1_150dpi