Ein Chip für die Sicherheit

Es ist nur ein kleiner Pieks – und schon ist ein Hund lebenslang unverwechselbar gekennzeichnet. Ein Chip verrät, wem der Hund gehört und hilft, ihn schnell wieder nach Hause zu bringen.

Beim Hund wird ein Chip eingesetzt
Transponder erleichtern die Identifizierung von Fundhunden.© shutterstock.com / didesign021

Transponder schützt Hunde

Es ist nur ein kleiner Pieks – und schon ist ein Hund lebenslang unverwechselbar gekennzeichnet. Denn der reiskorngroße Transponder (oder Chip), der vom Tierarzt mit einer speziellen Injektionsnadel unter die Haut im Nackenbereich gespritzt wird, enthält einen kleinen Silizium-Chip. Darauf befindet sich eine 15-stellige, weltweit einmalige Nummer. Sie begleitet das Tier von nun an – wie die Fahrgestellnummer das Auto.

Eine schmerzlose Alternative

Tierschutzverbände und tierärztliche Vereinigungen haben sich jahrelang für den Einsatz der elektronischen Tierkennzeichnung stark gemacht – weil sie schmerzfrei und sicher zugleich ist. Dieses Verfahren ist dem traditionellen und schmerzhaften Tätowieren daher deutlich überlegen, zumal Tätowierungen nach einigen Jahren verblassen.

In Europa weit verbreitet

Wer mit seinem Hund innerhalb Europas verreisen will, muss seinen Hund inzwischen auf diese Weise kennzeichnen lassen. Bewegt sich das Tier nur innerhalb des Landes, muss es in Deutschland nicht "gechipt" werden - auch wenn es wegen der Sicherheit dringend angeraten wird. Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Deutschland bei der Entwicklung aber noch hinterher. Die niederländischen Rassehunde beispielsweise werden seit vier Jahren obligatorisch elektronisch gekennzeichnet. Andere Länder, darunter Belgien, Irland, Norwegen, Schweden und Dänemark, schreiben Transponder zur unverwechselbaren Kennzeichnung für bestimmte Hundegruppen vor. Und seit April 2000 dürfen Hunde nach Großbritannien unter bestimmten Bedingungen eingeführt werden – vorausgesetzt, die Identität kann durch einen Transponder einwandfrei sichergestellt werden.

Ein fälschungssicheres System

Transponder erleichtern auch die Identifizierung von Fundhunden im Tierheim. Sie sichern Hunde gegen böswilliges Aussetzen ab – denn die korrekt durchgeführte Transponder-Applikation beim Tierarzt sollte mit einer Meldung bei einem der drei deutschen Haustierregister einhergehen. Allerdings ist die Registrierung Sache des Besitzers, das sollte nach dem Tierarztbesuch nicht vergessen werden. Beim Haustierregister werden der Name des Tieres und die Adresse des Besitzers hinterlegt – geschützt vor dem Zugriff Dritter. Weil die Codierung des injizierten Mikrochips im Tier nicht mehr verändert werden kann, ist das System in hohem Maße fälschungssicher. Bei einem Verkauf des Tieres können die in der Registrierstelle hinterlegten Daten nur nach Glaubhaftmachung, etwa durch den Kaufvertrag, geändert werden. Das ist bedeutsam bei Verlust durch Diebstahl, damit der Tierbesitzer seinen rechtmäßigen Eigentumsanspruch belegen kann. Der Transponder-Code dient nur der Identifizierung des Tieres. Eine Koppelung mit Datensätzen besteht nicht. Auch ist es nicht möglich, ein "gechipptes" Tier aus der Ferne zu orten.

Chip kann weltweit gelesen werden

Zum Erkennen der Nummer auf dem Transponder im Tier wird ein Lesegerät benötigt. Es baut ein schwaches Feld aus Radiowellen auf und aktiviert dadurch den Mikrochip über die Antenne. Die Codenummer gelangt dann als Reflexschall an das Lesegerät zurück, in dessen Display sie ablesbar ist. Das System funktioniert ohne Nebenwirkungen: Denn der Transponder wird nur kurzzeitig während des Lesevorgangs aktiviert. Die Chip-Lesegeräte sind mittlerweile in fast jeder Tierarztpraxis vorhanden, in den meisten Tierheimen, bei zahlreichen Polizeistellen, Zoll- und Grenzbehörden. Auch viele Züchter und private Tierhalter haben bereits ein Lesegerät. Aufgrund des ISO-Standards sind alle seit 1996 eingesetzten Transponder weltweit mit allen Lesegeräten ablesbar.

(Text: Dr. med. vet. Jürgen Bartz )

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