Wasseraufbereitung für das Aquarium

Unser Trinkwasser aus der Leitung wird seinem guten Ruf als solches meistens gerecht. Für Fische und andere (Wasser-)Tiere eignet es sich ohne Aufbereitung jedoch nicht immer. Lesen Sie hier, wie Sie Leitungswasser für Ihr Aquarium aufbereiten.

Mann reinigt Aquarium
Es gibt technische Hilfsmittel zur Aufbereitung des Wassers.© Stock.adobe.com/hedgehog94

Eine umsichtige Wasserpflege ist für die Fische und Pflanzen Ihres Aquariums überlebenswichtig. Schon bei der Aufbereitung des Wassers für das Aquarium muss man folgende Punkte beachten.

Deshalb ist Leitungswasser im Aquarium grundsätzlich geeignet

Das Leitungswasser in Deutschland ist aufgrund seines pH-Wertes sowie der Härtegrade recht gut für die Aquaristik geeignet, sofern keine besonderen (Wasser-) Bedingungen erwünscht sind. Allerdings wird meist Chlor zugeführt, was nicht in ein Aquarium gehört. Mit genügend Abstand zum Frischwassereimer verflüchtigt es sich in der Regel. Keime und Rückstände von Pestiziden können für zusätzliche Verunreinigungen sorgen und Aquarienbewohner schädigen. Häufig problematisch sind auch gelegentlich Hauswasserleitungen, die Kupfer, Blei und anderes abgeben können. Außerdem kann in stark besiedelten Gebieten auch noch die Nitrat- und/oder Silikatbelastung recht hoch sein. Letztere führt zu einem hartnäckigen braunen Belag aus Kieselalgen, die die Funktion eines Aquariums behindern können. Allerdings sind sie in Brackwasseraquarien, die mittlerweile stärkere Beachtung finden, durchaus erwünscht.

Wasseraufbereitung für das Aquarium

Das Angebot an Aufbereitungsmöglichkeiten ist ausgesprochen vielfältig. Das gilt für die Art und Weise ebenso wie für den Preis. Letztlich ist also je nach Zustand des Frischwassers, sowie je nach Einrichtung und Besatz des Aquariums eine Wasseraufbereitung zu wählen.

  • Für ein "normales Aquarium" mit einem relativ unbelasteten Leitungswasser reicht ein guter Flüssigaufbereiter, sofern die Filteranlage passend arbeitet und genug Pflanzen vorhanden sind, um das Wasser zu stabilisieren. Sparsamer Tierbesatz und mäßige Fütterung tragen ebenfalls zu einem gesunden Milieu im Aquarium bei.
  • Ist das Leitungs- bzw. Frischwasser stark belastet, kann durchaus über die Möglichkeit von Nitrat- oder Silikatfiltern nachgedacht werden. Wer das Glück hat, an einem relativ sauberen natürlichen Gewässer zu leben, kann auch dieses benutzen. Ein guter Indikator ist u.a. as Vorhandensein von Kleinkrebsen, etwa Bachflohkrebsen.
  • Bei besonders empfindlichen Fischen oder speziellen Bedingungen wie etwa in einem Meerwasseraquarium kann keimfreies Wasser richtig sein. Dieses lässt sich durch technische Anlagen problemlos erzeugen.
 

Aquarium

Richtige Wasserwerte sind wichtig für gesunde Fische. ©stock.adobe.com/Pixel-Shot

Technische Hilfsmittel zur Aufbereitung des Aquarium-Wassers

Insbesondere der (funktionierende) Filter trägt im Aquarium einen wichtigen Teil zur Erhaltung des Wassers bei. Im Zusammenspiel mit den Pflanzen und den Bakterien werden biologische Schadstoffe im Idealfall reduziert. Es bestehen viele Möglichkeiten, schadstoffreduzierende oder umwandelnde Geräte vorzuschalten oder zu integrieren:

1. Umkehrosmose

Das Wasser wird durch eine halbdurchlässige Membran gepresst, und alle Moleküle von Keimen, Pestiziden und anderen Rückständen werden vor der Membran als sog. Konzentrat gesammelt. Allerdings ist das Wasser anschließend auf der Membranrückseite auch von allen notwendigen Salzen befreit und muss wieder entsprechend aufgehärtet werden. Im Meerwasserbereich gelingt dies einfach mit den dafür vorgesehenen Salzen und Mineralien, doch auch fürs Süßwasser stehen geeignete Aufhärter und Zusätze zur Verfügung.

2. UV-C Wasserklärer

Ein weiteres technisches Hilfsmittel, um schadstoffarmes Wasser zu erzeugen, ist der UV-C Wasserklärer. Im Gegensatz zur Umkehrosmose bleiben die Salze erhalten und nur organische Komponenten werden abgetötet, wie Bakterien und Algensporen. UV-C bezeichnet die kurzwelligste und somit energiereichste Strahlung des unsichtbaren Lichtes, der UV-Strahlung, zu der auch UV-A und UV-B gehören. Um das Aquarienwasser zu entkeimen, wird das Wasser an einer Strahlungsquelle in einem Glasrohr vorbeigeführt. Hauptsache, der Kontakt ist lange genug. Dies hängt von der Durchströmgeschwindigkeit ab. Beide Geräte sollten jedoch dem tatsächlichen Bedarf angepasst sein, schließlich sind Aquarien sehr unterschiedlich.

Aquarium

Pflanzen unterstützen die Wasserreinigung. ©stock.adobe.com/dmitrimaruta

Frischwasserzusätze zur Schadstoffbekämpfung

Zusätze sind häufig in flüssiger Form zu haben und können dem Frischwasser vor einem Wasserwechsel in entsprechender Menge zugegeben werden. Sie sollen Schadstoffe, mögliche Schwermetalle und Chlor binden, das heißt sie unschädlich zu machen. Die entsprechenden Stoffe werden so zwar nicht aus dem Wasser entfernt, jedoch in eine Form umgewandelt, in der sie für Lebewesen wie Fische und andere Tiere keine Bedrohung mehr darstellen. Viele der unterschiedlichen Fabrikate beinhalten Bakterien zum biologischen Schadstoffabbau (Filterbakterien).

Inwieweit Substanzen zum Stressabbau bei Fischen oder zur Schleimhautpflege benötigt werden, ist von der Einstellung des Aquarianers und der Art und Weise seiner Pflege abhängig. Zusätze, die Nitrate und Phosphate reduzieren, sollten jedoch nicht als Ersatz für einen Wasserwechsel gesehen werden, sondern nur angewandt werden, wenn das Frischwasser entsprechend belastet ist.

Der beste Filter ist der Eimer. Bei unbelastetem Frischwasser sind regelmäßige Wasserwechsel die effektivste Möglichkeit, das Wasser zu reinigen. Wobei Abstände und Menge individuell sehr verschieden sein können.

Natürliche Hilfsmittel zur Modifizierung des Wassers

Eine mittlerweile weit verbreitete und beliebte Möglichkeit, das (Süß-)Wasser auf natürliche Weise positiv zu beeinflussen, sind Erlenzäpfchen und/oder Buchen- und Seemandelbaumblätter. Die vorhandenen Huminsäuren sorgen je nach Menge für einen leicht sauren ph-Wert, und leicht antibakterielle Stoffe beugen Infektionen und Verpilzungen vor. Außerdem stehen sie auf dem Speiseplan vieler Krebstiere ganz oben. 

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