Posthornschnecke/Tellerschnecke

Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Aussehen, Nachwuchs, Lebensweise, Ernährung und Haltung der Posthorn- oder Tellerschnecke.

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Das ist keine Tellerschnecke. Haben Sie eine? Dann schicken Sie uns doch ein Foto!© Image courtesy of m_bartosch at FreeDigitalPhotos.net

Typische Merkmale

  • Körperlänge: Gehäusedurchmesser bis zu 2 cm
  • Lebenserwartung: 2 Jahre
  • Verbreitung: Mittelamerika, tropisches Lateinamerika
  • Lebensraum: stehende, langsam fließende Gewässer, Tümpel und Seen
  • Lebensweise: friedlich, tag- und nachtaktiv
  • pH-Wert: 6,5 - 8

Systematik

  • Klasse: Schnecken (Gastropoda)
  • Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
  • Familie: Tellerschnecken (Planorbidae)
  • Gattung: Helisoma
  • Art: Posthorn- oder Tellerschnecke (Helisoma nigricans)

Aussehen und typische Merkmale

Das Hämoglobin in ihrer Körperflüssigkeit lässt den Körper der Schnecken rötlich erscheinen. Diese Besonderheit der Planorbidae gewährleistet eine bessere Sauerstoffversorgung. Das Schneckenhaus sowie der Körper der Tiere tragen keinerlei Zeichnung oder Muster, das Gehäuse hat oft eine rötlichbraune Färbung. Als Lungenatmer beziehen sie ihren Sauerstoff hauptsächlich außerhalb des Wassers, können jedoch auch mittels einer einfachen Kieme atmen, sofern der Sauerstoffgehalt des Wassers dies zulässt. Das Fühlerpaar ist vergleichsweise kurz und spitz zulaufend.

Nachwuchs und Aufzucht

Posthornschnecken sind Zwitter und vermehren sich das ganze Jahr über, je nach Futterangebot und warmen Umweltbedingungen auch recht intensiv. Die runden bis nierenförmigen Gelege werden in Portionen zu je zehn bis 40 Eiern an Pflanzen und Scheiben unter Wasser platziert. Eine tropische Art betreibt sogar eine Art Brutpflege, sie führt das Eipaket bis zum Schlupf der Jungschnecken unter ihrem Mantel mit sich.

Lebensweise und Verhalten

Die kleinen Weichtiere sind ausgesprochen friedfertig. Sie sind eher selten am Boden anzutreffen, sondern halten sich bevorzugt in Pflanzenbeständen auf. Hier fressen sie, ruhen sich aus oder vermehren sich. Bietet sich am Boden allerdings eine beliebte Leckerei, machen sich die Schnecken natürlich dorthin auf, um sich ihren Anteil zu sichern.

Ernährung

Ihrer Natur gemäß weiden Tellerschnecken unermüdlich Beläge und Aufwuchs von Pflanzen, Scheiben u. a. ab. Das Futter ihrer jeweiligen Mitbewohner verschmähen sie jedoch ebenfalls nicht. Als Allesfresser mögen die Weichtiere nicht nur pflanzliche Kost, sondern konsumieren auch kleines Frostfutter. Bei reichhaltiger Ernährung können sie sich entsprechend zahlreich vermehren.   

Haltung

Die anpassungsfähigen kleinen Schnecken können in nahezu allen Süßwasseraquarien problemlos gehalten werden – sofern keine Fressfeinde wie Barben, Cichliden oder Schmerlen vorhanden sind. Sie fühlen sich in unbelastetem Wasser mit wenig Fließgeschwindigkeit am wohlsten. Die tropische Helisoma nigricans bevorzugt Temperaturen ab 20° C, während die einheimische Planorbis corneus kühlere Gewässer  wie Gartenteiche und unbeheizte Aquarien schätzt. Das Wasser sollte nicht zu sauer sein, damit das u. a. aus Calcium aufgebaute Schneckenhaus glatt und farbig bleibt.

Hätten Sie’s gewusst?

Die ebenfalls mit einem flachen Gehäuse ausgestattete Paradiesschnecke (Marisa cornuarietis) wird häufig für eine Posthornschnecke gehalten. Allerdings gehört sie zu den Apfelschnecken. 

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