Pflanzen und Schnecken im Aquarium

Schnecken gelten als Grünzeuggourmets – doch das gilt nicht für alle und nicht überall. Im Aquarium bleiben die meisten Pflanzen unbehelligt, wenn genügend Grünfutter für die Weichtiere zur Verfügung steht.

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Schnecken gelten als Grünzeuggourmets – doch das gilt nicht für alle und nicht überall.© Image courtesy of Jonathan Fitch at FreeDigitalPhotos.net

"Rasenmäher-Schnecken"

Vor einigen Jahren machten einige Apfelschnecken von sich reden, die innerhalb kürzester Zeit ganze Pflanzenbestände in Aquarien vernichteten und somit schnell eine unerfreuliche Berühmtheit erlangten. In der Tat gehören diese Schnecken zu den Apfelschnecken. Es sind braun gefärbte Wildformen der Pomacea lineat , P. canaliculata und P. maculata. Diese drei erreichen tatsächlich die Ausmaße von kleinen Äpfeln. Sie haben nicht nur einen gesegneten Appetit und daher einen insgesamt regen Stoffwechsel, sondern auch die Angewohnheit, Hindernisse nicht zu übersteigen oder zu umgehen, sondern zu bezwingen – nach dem Motto "Wer weicht – verliert". Dadurch stürzten schon oft Aufbauten ein, oder Technik und Deko wurden bei der Suche nach großräumigen Verstecken durchs gesamte Aquarium geschoben. Werden Aquarien mit entsprechend voluminösen Höhlen ausgestattet und zu enge Bereiche in der Gestaltung vermieden sowie die Pflanzenbestände öfter erneuert, sind auch diese Schnecken allein aufgrund ihrer Größe interessante Pfleglinge.

Wasserpflanzen und Schnecken

Diese atemberaubenden Riesen sind die Ausnahme. Erst recht, als immer neue Farbformen der Verwandten Pomacea bridgesi in den Handel gelangten. Neben den beliebten gelben Zuchtformen sind auch blaue und rosa Schnecken in unterschiedlicher Intensität zu bekommen, die sich wenig an Aquariumpflanzen im Allgemeinen vergreifen. Nur selten  können einige Blättchen fehlen oder angeknabbert werden. Gerade Pomacea bridgesi kann nur weiche Pflanzenteile mit ihrer Raspelzunge verarbeiten, in robusten Pflanzenbeständen kann sie unter Umständen ohne Zufutter sogar verhungern.

Marisa cornuarietis, eine schwarz-gelb gefärbte Apfelschnecke mit flachem Haus, hat ebenfalls großen Appetit auf Grünzeug; diesem kann jedoch mit ausreichend pflanzlicher Kost begegnet werden, ohne um die Wasserpflanzen fürchten zu müssen. Bis auf die beschriebenen Ausnahmen lässt die weitaus größte Zahl der Schnecken die meisten Aquarienpflanzen unbehelligt. Viele Weichtiere weiden die Blätter regelmäßig und beidseitig nach Aufwuchs und den darin enthaltenen Kleinstorganismen ab. Gelegentlich sind auch junge Triebe von Algen dabei. Sehr kleine Schnecken wie z.B. die allgegenwärtigen kleinen Blasenschnecken (Physas) sind gelegentlich übereifrig und hinterlassen Streifen auf den Blättern, weil sie die oberste Schicht mitgefressen haben. In der Regel ist dies jedoch kein Grund zu Besorgnis – gut wachsende Pflanzen gleichen dies wieder aus. Pflanzen bieten für Schnecken im Aquarium  in erster Regel Versteckmöglichkeiten, Deckung und Ablaichfläche. Sie spenden den unteren Wasserregionen Schatten, was besonders für die größeren Apfelschnecken sehr wichtig ist. Viele bewegen sich gern kopfüber an der Unterseite von Blättern oder kleben dort an den Aquarienscheiben, wo Pflanzen überhängen. (Annette Berkelmann)

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