Amerikanische Flusskrebse

Viele Arten der Amerikanischen Flusskrebse sind in der Aquaristik mittlerweile gut bekannt und verbreitet. Auch der beliebte Orangerote Krebs (CPO) ist Mitglied dieser Familie.

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Das ist ein Einsiedlerkrebs. Haben Sie Amerikanische Flusskrebse? Dann schicken Sie uns doch ein Foto!© pixabay.com/MartinStr (CC0 Public Domain)

Viele Arten der Amerikanischen Flusskrebse sind in der Aquaristik mittlerweile gut bekannt und verbreitet. Auch der beliebte Orangerote Krebs (CPO) ist Mitglied dieser Familie.

Verbreitung

Die insgesamt gut 500 Krebsarten sind in 3 Familien zusammengefasst: die nördliche Hemisphäre teilen sich mit der weitaus größten Gattungszahl die Familie Cambaridae und Astacidae, zu der auch der stark bedrohte einheimische Europäische Fluss- oder Edelkrebs zählt (Astacus astacus). An dieser Stelle jedoch liegt das verstärkte Augenmerk auf den oft kleiner bleibenden und verhältnismäßig leicht zu pflegenden Cambariden, die in der Aquaristik mittlerwile weit verbreitet sind. Die Südhalbkugel der Erde besiedelt mit vergleichsweise wenigen Arten die Familie Parastacidae.

Die Familie der Cambariden besteht aus insgesamt 10 Gattungen, von denen allerdings noch nicht alle in unsere Aquarien gelangt sind. Procambarus ist mit 160 Arten die größte Gattung der amerikanischen Flusskrebse. Diese Krebse sind hauptsächlich in den Küstenebenen der östlichen und südöstlichen USA heimisch. In den Gebirgsregionen und Bergregionen derselben Gegenden ist die Gattung Cambarus zu Hause. Auch die Arten der Gattung Oronectes werden zunehmend als interessante Aquarienbewohner bekannt. Die häufig sogar tagaktiven Krebse besiedeln Gewässer in den zentralen USA.

In der Aquaristik stehen Zwergflusskrebse auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Mexikanische Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus kommen vorwiegend dort vor. Der attraktive Orange Zwergflusskrebs (C. patzcuarensis) lebt in höheren Lagen Mexikos. Einige wenige Cambarellus-Arten besiedeln zusätzlich tropische Gewässer der südlichen USA.

Im Bundesstaat Mississippi sowie  in einigen Regionen Alabamas ist eine weitere Gattung der ganz Kleinen zu finden. Amerikanische Zwergflusskrebse der Gattung Hobbseus. Sie sind wie alle Zwerge in der Aquaristik sehr begehrt, da sie vergleichsweise wenig Platz brauchen und leicht zu pflegen sind, sofern ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Aussehen und typische Merkmale

So zahlreich die Habitate dieser interessanten Krebse, so unterschiedlich auch ihre Farbgebungen. Die unterschiedlichen Grundfärbungen sind überlagert von Punkten, Streifen oder Flecken. Cambariden wirken wohlproportioniert und ästhetisch. Einige wirken fast grazil, ihre Scheren sind vergleichsweise klein und oft wenig gerundet.

Intensive Farbvarianten mit knalligen Tönen sind nicht so stark verbreitet wie bei den Flusskrebsen der südlichen Hemisphäre. Dennoch erscheinen gelegentlich intensiv blau, oder orange Krebse, die für die Aquaristik besonders gezüchtet werden. Allerdings sind auch dann nicht alle Nachkommen intensiv gefärbt. Die meisten Arten bleiben unter einer Körperlänge von 10 cm, Zwergflusskrebse sind etwa nur halb so groß.

Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten

Die meisten Cambariden leben in vergleichsweise flachem Wasser. Für die Haltung in Aquarien spielt eine großzügige Grundfläche eine wichtigere Rolle, denn man legt Wert auf individuelle Privatsphäre. Die Tiere benötigen daher viel Raum und zahlreiche Verstecke, um sich aus dem Weg gehen zu können, insbesondere im Rahmen der anstrengenden Häutungen und der Fortpflanzung. Die Tiere sind im Gegensatz zu vielen anderen Krebsen häufig auch außerhalb ihrer Verstecke und am Tage unterwegs. Als Allesfresser stöbern sie am Grund oder in der Uferzone nach kleinen Organismen, Detritus, und Laub. Alle Arten leben vergleichsweise friedlich mit Artgenossen und vielen Fischarten zusammen.

Fortpflanzung

Auch die Nachzucht ist im Vergleich zu anderen Familien recht einfach. Da die Tiere den Umgang mit Artgenossen etwas besser gewohnt sind, kommt es zu sogenannten Spontanpaarungen. Eine langsame Gewöhnung wie bei den Flusskrebsen der südlichen Hemisphäre ist nicht notwendig. Werden ein Männchen und ein Weibchen zusammengebracht, paaren sie sich auch recht bald. Allerdings wird die Paarung vom Männchen überfallartig eingeleitet.

Die tropischen Arten können sich praktisch nach Wunsch fortpflanzen, Arten der gemäßigten Breiten in den USA passen die Fortpflanzung den Jahreszeiten an. Die paarungsbereiten Männchen drehen die Weibchen auf die Seite oder auf den Rücken und übertragen mithilfe ihrer Begattungsbeinchen (Gonopoden) ihre Spermien ins Innere der Weibchen. Die Zahl der Nachkommen schwankt je nach Art von knapp 100 bis zirka 350. Nach dem Schlupf werden sie innerhalb der Höhle je nach noch zirka 2 bis 3 Wochen von der Mutter betreut. Nach dem Verlassen der Bruthöhle sind die Jungkrebse selbständig. (Annette Berkelmann)

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