Süßwassergarnelen

Die meisten Garnelen sind relativ leicht zu pflegen, allerdings ist die Einteilung der einzelnen Arten nicht immer leicht. Zahlreiche Züchtungen mit attraktiven Farbschlägen sorgen für anhaltende Begeisterung an den zarten Zehnfüßern.

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Garnelen halten sich meist nicht im freien Wasser auf.© pixabay.com/Gellinger (CC0 Public Domain)

 

Verbreitung

Die deutsche, sehr allgemein gefasste Bezeichnung "Süßwassergarnelen" ist etwas irreführend, denn einige Garnelen aus der nahezu unüberschaubaren Artenfülle leben nicht in tropischen Süßgewässern, sondern bevorzugen Brack- und/oder Salzwasser. Diese können sich durchaus auch außerhalb tropischer Gebiete befinden. Für die Süßwasser- Aquaristik spielen diese Arten allerdings keine nennenswerte Rolle. Die hier relevanten Arten sind in Asien, Indien und Teilen Australiens heimisch. Die zahlreichen Unterarten und Variationen besiedeln teilweise die selben Gewässerabschnitte. Das Verbreitungsgebiet bzw. die Ausdehnung der einzelnen Arten ist sehr unterschiedlich. Viele der in Aquarien gepflegten Fächergarnelen stammen aus Lateinamerika.

Aussehen und typische Merkmale

Garnelen gehören zusammen mit Krabben und Krebsen zu den Dekapoden, den Zehnfüßern. Sie haben wie Krebse einen länglichen Körper und oft sehr lange Antennen. Die kleinwüchsigen Garnelen, die eine Größe von 5 cm nicht überschreiten, zeigen eine nahezu unerschöpfliche Farbenvielfalt, die durch gezielte Züchtungen noch erweitert wird. Zur Unterscheidung der Arten wird  u.a. der Fortpflanzungstyp oder die Form des sog. Rostrums, eine  Verlängerung des Carapax (für Krebstiere typische Kopfbrust) herangezogen.

Caridina ist die artenreichste Gattung der Süßwassergarnelen. Neocaridina wurde aufgrund der unterschiedlichen äußeren Geschlechtsorgane von Caridina getrennt. Innerhalb dieser Gattungen sind die besonders bunten und beliebten Zwerggarnelen zu finden. Die ebenfalls sehr beliebten Glasgarnelen gehören einer anderen Familie an.

Die Gattungen der Fächergarnelen sind ebenfalls den Süßwassergarnelen zugeordnet. Sie sind etwas größer als die Caridina und Neocaridina-Arten und nicht so gesellig. Ihr typisches Merkmal sind die umgestalteten Vorderglieder: Mit diesen zusammenklappbaren Fächern filtern die Tiere feinste Nahrungspartikel aus dem Wasser.

Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten

Garnelen halten sich meist nicht im freien Wasser auf. Sie führen eine bodenorientierte Lebensweise bzw. halten sich auf Blättern oder Pflanzenstängeln auf und klettern auf Wurzeln. Mit ihren teils winzigen und oft zerbrechlich wirkenden Scheren weiden sie unermüdlich den Untergrund ab. Aufgrund ihrer guten Wahrnehmung sind sie sofort zur Stelle, "wenn es was zu holen gibt" und sind dabei gegenüber Artgenossen mit demselben Ziel  wenig zimperlich.

Fächergarnelen dagegen platzieren sich an strömungsbegünstigten Stellen und filtern mit ihren speziellen Fangorganen Nahrung aus dem Wasser. Wie alle Krebstiere müssen sich auch Garnelen einer risikoreichen Häutung unterziehen, um zu wachsen. Für den Erfolg sind eine artgerechte Ernährung, unbelastete Wasserbedingungen sowie ungestörte Rückzugsmöglichkeiten erforderlich.

Fortpflanzung

Im Allgemeinen ist eine Geschlechterunterscheidung auf den ersten Blick schlecht möglich. Die Männchen sind kleiner und oft schlanker als die weiblichen Garnelen. Es werden zwei Fortpflanzungsstrategien praktiziert: Viele noch unterentwickelte Garnelen schlüpfen als Larven und entwickeln sich im Salzwasser, was die Nachzucht schwierig macht. Der sog. "spezialisierte Typ" produziert weniger Eier und entlässt nahezu vollständig entwickelte Junggarnelen. Diese Arten vermehren sich in menschlicher Obhut ohne Probleme fast von selbst. (Annette Berkelmann)

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