Haltung von Fröschen

Amphibien im Gesellschaftsaquarium – das ist nur mit sehr wenigen Arten möglich: Zwergkrallenfrösche sind klein, leben fast nur im Wasser, und viele ihrer Bedürfnisse sind denen tropischer Fische ähnlich.

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Es gibt einiges zu beachten, um sich dauerhaft an Fröschen zu erfreuen.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Der richtige Standort

Typisch für Frösche haben natürlich auch die kleinen Zwergkrallenfrösche eine Stimme. Zugegeben –  eine eher schwache, die ihrer kleinen Größe entspricht, aber grade in der Paarungszeit gibt Frosch her, was aus dem kleinen Körper rauszuholen ist. Da die intensive Kommunikation besonders nachts eindringlich gepflegt wird, kann die Lautstärke unter Umständen ausreichend sein, unsere Nachtruhe zu unterbrechen. Daher ist Leuten mit leichtem Schlaf zu empfehlen, ihr Froschaquarium nicht im Schlafzimmer zu platzieren. Allerdings ist es schön zu hören, wie lautstark die plattfüßigen Pfleglinge ihr Wohlbefinden kundtun.

Einrichtung

Die Haut der Zwergkrallenfrösche ist zwar recht robust, dennoch sollten scharfe Kanten an Einrichtungsgegenständen und Deko vorsichtshalber vermieden werden. Denn auch Kratzer bieten so manchen Bakterien und Pilzen eine willkommene Angriffsfläche. Verstecke für die Frösche sind am Boden sehr beliebt. Wurzeln und Mangrovenholz wirken in Aquarien immer attraktiv und bieten schließlich auch anderen Tierarten Deckung. Zwergkrallenfrösche mögen flache Verstecke aus einem ganz bestimmten Grund: Nach dem Atemholen an der Wasseroberfläche gibt die eingeatmete Luft ihrem Körper Auftrieb. Sind sie weiter unterwegs, lassen sie etwas davon ab, um nicht wie ein Korken wieder nach oben zu kommen. Wollen sie zum Ruhen länger tauchen, verlängert also mehr Atemluft mit einem größeren Sauerstoffvorrat die Ruhepause. Damit können sie sich praktisch direkt unter der Decke eines Versteckes platzieren. Zwergkrallenfrösche versuchen somit, unter die Wurzeln zu kommen, diese sollten daher einsturzsicher ins Aquarium gelegt werden. Auch Tonscherben und Muschelschalen wirken mit ihrer flachen Wölbung anziehend auf die kleinen Frösche. Gelegentlich wird davor gewarnt, dass Zwergkrallenfrösche sich z.B. zwischen Filter und Scheibe einklemmen und sich nicht befreien können. Gesunden Fröschen passiert derlei nicht, auch wenn sie solche Stellen gern als Ruheplätze nutzen.

Pflanzen

In Gesellschaftsaquarien dürfen Pflanzen nicht fehlen, in einem für Frösche erst recht nicht. Sie sorgen für eine positive Wasserqualität, bieten außerdem den Tieren Sichtschutz, reduzieren die Wasserströmung und dämpfen das Licht am Boden. Der natürliche Lebensraum von Zwergkrallenfröschen in schattigen Gewässern ist ebenfalls sehr verkrautet, sie ruhen gern zwischen Blättern und sind in all dem Grün mit ihren bräunlichen Farben erstaunlich gut getarnt. Schließlich findet auch der Nachwuchs Schutz zwischen den Pflanzen – erst recht wenn die winzigen Larven grade geschlüpft sind. Die schnellwüchsige Wasserpest eignet sich hervorragend sowie alle kleinblättrigen krautigen Pflanzen. Am Boden können die Frösche sich unter weichen Moosbällen verstecken oder im Javafarn herumklettern. Auch Zwischenräume von zwei aufeinanderliegenden größeren Blättern wie Schwertpflanzen sind begehrt, sodass nur ein Fuß oder die Nase herausschaut. Gleichzeitig sollte aber auch für ausreichend Schwimmraum am Boden gesorgt werden sowie freie Flächen, damit die Frösche die Oberfläche zum Luftholen erreichen können. Denn trotz ihrer aquatischen Lebensweise atmen sie als erwachsene Frösche atmosphärische Luft.

Wasser

Die Wasseroberfläche ist nicht nur zum Luftholen für die kleinen Frösche interessant. Obwohl sie das Wasser meist nicht verlassen, ruhen sie gern an der Oberfläche auf Schwimmblättern, flachen Korkstücken oder auch mal auf einem Teil der Filteranlage oder der Heizung, sofern etwas aus dem Wasser ragt. Viele Innenfilterfabrikate erzeugen eine recht starke Strömung, die Zwergkrallenfrösche gar nicht mögen. Für kleine Aquarien bis einschließlich 60 cm Kantenlänge sollte daher beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Menge des ausströmenden Wassers drosselbar ist. Häufig werden Zwergkrallenfrösche und Fische zusammen mit Apfelschnecken gepflegt. Die Weichtiere sind auf eine Absenkung des Wassers angewiesen, denn sie platzieren ihre Eier außerhalb. Zehn bis 15 cm sind schon ausreichend. Zwergkrallenfrösche nutzen die Gelegenheit regelmäßig, sodass auch ohne Apfelschnecken eine Absenkung des Wasserspiegels geboten werden sollte, um die kleinen Amphibien möglichst artgerecht zu halten. Im Übrigen wirkt es ausgesprochen drollig, wenn sie ihre Nase hoch hinausrecken und teilweise sogar halb aus dem Wasser krabbeln, sofern sie die Möglichkeit dazu haben. Um auch in der Natur von krautigen Pflanzen zu profitieren, halten sie sich vorzugsweise in flachem Wasser auf. Ein Wasserstand für Zwergkrallenfrösche sollte nicht viel mehr als 20, höchstens 35 cm betragen. In mittleren Normaquarien bietet da ein abgesenkter Wasserspiegel optimale Bedingungen und zusätzlichen Raum für eine attraktive Gestaltung. Einige Zimmerpflanzen sind gut geeignet, im Aquarienboden zu wurzeln und ihre Blätter über die Wasserfläche hinauszurecken, was sehr naturnah aussieht. Ideal für solche Zwecke ist z.B. die unverwüstliche Efeutute, die dem Wasser auch noch Nitrat entzieht.

Das Wasser in einem Aquarium mit Fröschen sollte neutral bis leicht sauer sein, ein pH-Wert von 7 oder knapp darunter. Bei der Vergesellschaftung mit Apfelschnecken darf es etwas härter sein, um deren Kalkbedarf zu decken – die Zwergkrallenfrösche tolerieren dies. Sie sind recht robust, was aber nicht heißt, dass die Wasserqualität auf Dauer vernachlässigt werden sollte. Die aus Afrika stammenden Frösche mögen es warm, bei 24° C funktioniert ihr Gasaustausch zur Hautatmung am besten, es können aber auch ruhig ein bis zwei Grad darüber oder darunter sein. (Annette Berkelmann)

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