Vergesellschaftung von Fischen

Die Auswahl und Besetzung des Aquariums mit Fischen gehört zu den Highlights in der Aquaristik. Fragen, u.a. nach gemeinsamen Lebensbedürfnissen und wer mit wem zusammenpasst, im Vorfeld geklärt werden.

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Fische faszinieren durch Farben und Farbenvielfalt, sowie durch ihre individuellen Verhaltensweisen.© Image courtesy of phanlop88 at FreeDigitalPhotos.net

Die Rahmenbedingungen

Der Auswahl der Fische liegen zunächst ihre gemeinsamen Lebensbedürfnisse zugrunde. Zwar haben einige einen breiteren Toleranzbereich, deren Ränder jedoch nie als Dauerzustand zu verstehen sind. Der je nach Art bevorzugte pH-Wert, die Wasserhärte und die Temperatur sind wichtige Gemeinsamkeiten. Die Herkunft der Fische spielt dabei nicht unbedingt eine Rolle, es sei denn, ein sogenanntes Biotopaquarium soll gestaltet werden.

Für die Anzahl der Fische, der sog. Besatzdichte. gilt als Grundlage: 1 cm Fisch pro Liter Wasser. Dabei muss die zu erwartende Endgröße der einzelnen Tiere berücksichtigt werden, und insgesamt darf das Raumangebot gerne großzügig sein.

Optimale Raumnutzung

Ob Biotopaquarium, Gartenteich oder Gesellschaftsaquarium, jede Fischart sollte seine Nische besiedeln dürfen, wie im Vorbild Natur auch. Das bedeutet, dass einige Bodenfische vorhanden sind, die am eher flachen Bauch erkennbar sind und häufig mehr oder wenig lange Anhängsel in der Nähe des Maules (Barteln) tragen.

Fische der mittleren und oberen Wasserschichten haben oft gut ausgebildete (Schwanz-)Flossen – wie Guppies, amerikanische Salmler, Skalare oder Kampffische. Auch die Stellung bzw. Richtung des Mauls ist ein Hinweis auf den Lebensraum innerhalb des Wassers.

Fische unter sich

Fische faszinieren durch Farben und Farbenvielfalt, sowie durch ihre individuellen Verhaltensweisen. Aufregende Einblicke gelingen nur, wenn die Fische auf der Grundlage ihrer sozialen Strukturen zusammengestellt werden: Schwarmfische sollten auch so leben dürfen! Ein Schwarm sollte aus mindestens fünf Individuen bestehen, besser mehr. Für eine paarweise oder gar einzelne Haltung kommen solche Fische keinesfalls in Betracht. Die Weibchen dürfen in der Überzahl sein.

Andere Fischarten können nur mit verwandten Arten ähnlicher Größe zusammengepflegt werden. Wieder andere Fischarten bilden (paarweise) mehr oder weniger umfangreiche Territorien, deren Grenzen sie gewahrt wissen wollen. Dies natürlich ganz besonders dann, wenn es Nachwuchs gibt. Buntbarsche (Cichliden) gehören zum Beispiel dazu und erfreuen ihre Pfleger mit ihrem Familiensinn.

Schließlich sollten auch die unterschiedlichen Temperamente der Flossenträger aufeinander abgestimmt sein. So mancher ruhige und gemächliche Zeitgenosse mag sich gestört fühlen und sogar übervorteilt sein, wenn sich zur Fütterungszeit ein Schwarm Panzerwelse auf und in die Leckereien stürzt.

Nahrungsgewohnheiten

Die Nahrungsvorzüge der einzelnen Arten sind besonders in Bezug auf die Wasserqualität zu bedenken. Fleischfresser sollten möglichst nicht in der Überzahl sein und Räuber bzw. Beutegreifer sind nicht unbedingt mit potenziellen Opfern zu vergesellschaften. Ideal für ein (Gesellschafts-)aquarium ist ein Großteil Pflanzen- und Algenfresser und nur wenige reine Fleischfresser bzw. Allesfresser. Allerdings ist dies auch ein wenig von den Fütterungsgewohnheiten und Erfahrungen der Pfleger abhängig. (Annette Berkelmann)

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