Jungfische im Aquarium

Die Nachzucht der Fische ist häufiges Ziel in der Aquaristik. Besonders wichtig sind optimale Lebensumstände, kindgerechte Ernährung sowie ausreichend Schutz vor Feinden.

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Wie alle Kinder, befinden sich auch Jungfische noch im Wachstum.© Image courtesy of khunaspix at FreeDigitalPhotos.net

Die Entwicklung von Jungfischen

Fische entwickeln sich aus Eiern, die zuvor ihre getrenntgeschlechtlichen Eltern in Form von Eieransammlungen (Laich) außerhalb ihres Körpers platziert haben. Innerhalb der Eier bilden sich die Anlagen des Herzens, der Augen und der anderen Organe. Die Ernährung und Weiterentwicklung erfolgt über einen eigenen Dottersack. Viele Fischarten schließen ihre Entwicklung weitgehend innerhalb der Eihülle ab, während andere sehr früh schlüpfen. Dies kann unter Aufsicht der Eltern geschehen oder auch nicht. In diesem frühen Stadium halten sich die sog. Fischlarven verborgen und zeigen sich erst, wenn sie aufgrund des verbrauchten Dottersackes selbst nach Nahrung suchen müssen. Oft tragen sie ein Jugendkleid, das sich sehr von dem der erwachsenen Fische unterscheiden kann.

Schutz vor Feinden ist oberstes Gebot

Die meist winzigen Fischchen sind jedem Räuber sehr willkommen, das können sogar die eigenen Eltern sein, wie das bei vielen Salmlern der Fall ist. Auf sich gestellte Jungfische finden sich oft zu Schwärmen zusammen, um sich gegenseitig Schutz zu bieten. Ein Schwarm besteht aus Fischen, die meist in einem gewissen Abstand zueinender und in derselben Richtung unterwegs sind. Zwar müssen sich viele Individuen gleichzeitig vorhandene Futterressourcen teilen, doch ein erfolgreicher Schutz ist für die Knirpse offenbar nur in der Masse erfolgreich. Die Gefahr, nicht immer satt zu werden, spielt offenbar eine untergeordnete Rolle. Manche Jungfische können sich auch auf den Schutz ihrer Eltern verlassen, solange im Aquarium günstige Bedingungen bereitgestellt werden.

Ablaichbehälter und Aufzuchtaquarium

Viele Fischeltern laichen unter mehr oder weniger für Aquarianer aufwändigen Bedingungen ab. Das kann Dunkelheit sein oder auch veränderte Wasserwerte, was andere Aquarienbewohner oft nicht schätzen. Veränderte Bedingungen werden dann in einem separaten Aquarium geboten und die Eltern nach dem Ablaichen wieder entfernt. Benötigen die Jungfische Bedingungen wie im Aquarium, müssen sie vor Fressfeinden geschützt werden (Eltern bzw. Artgenossen), indem z.B. ein durchlässiger Aufzuchtbehälter ins Aquarium gebracht wird. Hier können die Kleinen ungehindert gedeihen. Von Anfang an eigene Aufzuchtaquarien für Jungfische sind dann ratsam, wenn möglichst viele Individuen erhalten werden sollen. Diese können bei ausreichender Größe und entsprechendem Alter wieder in ihren angestammten Lebensraum zurückkehren.

Kommerzielle Fischzucht

Das gilt nicht nur für die private Zucht sondern auch in mehr oder weniger großem Stil für die kommerzielle Fischzucht für Aquarien und (Garten-)teiche. Auch im Artenschutz bzw. der Wiederansiedlung von seltenen Fischarten hat sich die Entnahme von Laich und einer separaten Aufzucht unter kontrollierten Bedingungen bewährt.Die Zucht von Salzwasserfischen zu Speisezwecken in sog. Aquakulturen ist trotz einiger Nachbesserungen noch immer stark umstritten. Um stille Buchten nicht weiter durch organischen Abfall und Medikamente zu belasten, geht man mittlerweile neue Wege und erforscht den Einsatz riesiger Aufzuchtbecken. Diese umfangreichen, durchlässigen Kugelgebilde werden künstlich betrieben und sollen sich mit den heranwachsenden Fischen durchs Meer bewegen.

Babynahrung für Kinder mit Flossen

Wie alle Kinder, befinden sich auch Jungfische noch im Wachstum. Ihre noch kleinen Körper haben kaum Reserven, um sich gegen widrige Umstände durchzusetzen. Aus diesem Grund müssen sie mehrmals täglich gefüttert werden. Außerdem benötigen die Kleinen für eine erfolgreiche Entwicklung mehr Nährstoffe und je nach Art optimale Umweltbedingungen.

Dabei ist es unerheblich, ob sie im Teich, im Aquarium frei oder im Aufzuchtbehälter mit zusätzlich anderen Bewohnern, oder im separaten Aufzuchtsaquarium gedeihen. Und ob sie den Schutz des Pflegers oder den der Eltern genießen.

Sofern Fischarten nachgezüchtet werden können (was längst nicht für alle gilt) bietet der Handel entsprechend qualitativ hochwertiges Futter für die speziellen und artspezifischen Bedürfnissee von Jungfischen. So können auch solche Arten erfolgreich nachgezüchtet werden, deren Nachwuchs besondere Futteransprüche hat, die restlichen Aufzuchtbedingungen jedoch recht einfach zu realisieren sind. (Annette Berkelmann)

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