Buntbarsche

Die 1.700 Arten dieser bemerkenswerten Fischfamilie verteilen sich über 220 Gattungen und bewohnen zum Teil sehr extreme Lebensräume. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verbreitung, Aussehen, Nahrungsgewohnheiten und Fortpflanzung. Außerdem verraten wir Ihnen, welche Fische zu dieser Familie gezählt werden.

Buntbarsche_Thomas_Brodmann.jpg
Die Bildung eines Reviers erlaubt den Buntbarschen eine sehr intensive und für Beobachter interessante Brutpflege mit aufwendigen Werbungsritualen.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Aussehen und typische Merkmale

Die Körpergröße der Buntbarsche reicht von etwa 3 cm bis zu einem Meter. Trotz großer Unterschiede verbindet die Buntbarsche ihre Form der Rückenflosse: sie hat vorne einen hartstrahligen Teil, der hintere ist weicher und reicht zum Teil weit über den Rücken. Viele Arten sind sehr farbenfroh und intensiv gefärbt, so z. B. die bekannten Arten der ostafrikanischen Cichliden, die endemisch in den Grabenseen Malawi und Tanganjika vorkommen.

Sie haben eine typisch längliche Körperform, doch können insgesamt vier Formen benannt werden:

  • längliche Körperform (z.B. ostafrikanische Cichliden)
  • sehr hochrückig und fast rund mit kleinen Flossen (Diskusfische)
  • ebenfalls sehr schmal mit großen Flossen (Skalare)
  • lang und schlank mit anliegenden Flossen (Stromschnellenbewohner) 

Steckbriefe:

  • Schmetterlingsbuntbarsch
  • Skalar
  • Diskus
  • Blauer Malawibuntbarsch

Verbreitung

Die Verbreitung der Buntbarsche – auch Cichliden genannt – erstreckt sich auf warme bis sehr warme Regionen der Erde. Sie kommen im tropischen Mittel- und Südamerika vor, bis hinunter nach Argentinien. In Asien leben vergleichsweise wenige Arten in Südindien und Sri Lanka. In Afrika sind Buntbarsche fast über den gesamten Kontinent verbreitet. Sie fehlen nur an der südwestlichen Spitze. Die Arten in Madagaskar sind besonders stark gefährdet.

Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten

Als ursprünglich marine Fische haben Buntbarsche zum Teil sehr extreme Lebensräume erobert. Sie kommen in Soda-Seen vor, leben in Thermalgewässern und sehr sauerstoffarmen Bereichen. Sie vertragen hohe Salzkonzentrationen und hohe Temperaturen. Eine Art kommt in Höhlen vor, andere leben in Stromschnellen. Je nach Lebensraum sind auch ihre Nahrungsgewohnheiten den jeweiligen ökologischen Nischen angepasst. Es gibt räuberische Buntbarsche, sowie regelechte Fischfresser. Einige bevorzugen Plankton, aber auch Pflanzen- und Aufwuchsfresser sind vertreten. Buntbarsche bilden Reviere und sind je nach Art paarweise bzw. in sog. Haremsgruppen (ein Männchen, mehrere Weibchen) unterzubringen. Ob sie friedlich gegenüber anderen Mitbewohnern und auch den Pflanzen sind, hängt von der jeweiligen Art ab.

Fortpflanzung

Die Bildung eines Reviers erlaubt den Buntbarschen eine sehr intensive und für Beobachter interessante Brutpflege mit aufwendigen Werbungsritualen. Bis auf wenige Ausnahmen wird der Laich auf Substrat abgegeben. Das können Blätter, Steine oder das Innere von Höhlen sein. Je nach Platzierung ihrer Eier werden die Fische in Offen- oder Verstecktbrüter unterteilt. Sog. Verstecktbrüter nutzen nicht nur naturgegebene Höhlen in Felsen, sondern auch buchstäblich Mundhöhlen: und zwar ihre eigenen. Buntbarsche, die diese Methode der Brutpflege praktizieren, sind daher Maulbrüter. Die Jungen im eigenen Innern auszubrüten und ihnen danach hier auch Schutz zu gewähren, obliegt  je nach Fischart dem Männchen oder dem Weibchen. Dieses Familienmodell wird als Vater- oder Mutterfamilie bezeichnet und benennt zusätzlich auch alle Elternteile, die sich allein um den Nachwuchs kümmern – auch wenn er sich außerhalb der elterlichen Mundhöhle befindet, z.B. in Laichgruben am Boden.

Doch je nach Aufgabenverteilung der Geschlechter sind außer den "Alleinerziehenden" noch weitere Familienstrukturen bekannt, die übrigens auch zur Unterscheidung der einzelnen Arten herangezogen werden: In Elternfamilien teilen sich beide Partner die Betreuung der Jungen. In den sog. Mann-Mutterfamilien bewohnen die Weibchen eigene kleine Reviere, für die insgesamt ein einzelnes Männchen zuständig ist . Es sorgt für die Befruchtung der jeweiligen Revierinhaberin und übernimmt die Bewachung und ggf. die Verteidigung. (Anmette Berkelmann)

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2501_u1_u1_150dpi