Blauer Gurami

Die unverwüstlichen Blauen Guramis sind in ihrer südostasiatischen Heimat als Speisefische sehr beliebt. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu typischen Merkmalen, Nachwuchs, Lebensweise, Ernährung und Haltung des Blauen Gurami.

Steckbrief Blauer Gurami
Blauer Gurami im Steckbrief© Maksim Lobanov - stock.adobe.com

Typische Merkmale

  • Körperlänge: bis zu 15 cm
  • Lebenserwartung: bis zu 8 Jahre
  • Verbreitung: Südostasien, große Sunda-Inseln, Teile Malaysias, Vietnam, Laos
  • Lebensraum: Süßwasser, natürliche und künstliche Gewässer
  • Lebensweise: Männchen untereinander unverträglich, sonst friedlich
  • pH-Wert:  6 - 7, hohe Toleranz

Systematik

  • Klasse: Fische (Pisces)
  • Ordnung: Barschartige (Perciformes)
  • Familie: Osphronemidae
  • Gattung: Trichogaster
  • Art: Blauer Gurami (Trichogaster trichoptererus)

Aussehen und typische Merkmale

Blaue Guramis sind eine Farbform der Gepunkteten Fadenfische. Aufgrund ihrer vielen unterschiedlichen Lebensräume sind verschiedene Grundfärbungen der Fische möglich, u. a. auch eine albinotische Form. Die Zeichnungen sind jedoch bei allen ähnlich. Auf dem gesamten Körper sind dunkle, vertikale Linien angeordnet. Die Flossen sind mehr oder weniger stark in der Farbe des Körpers gepunktet. Seitlich am Körper, nahe des Schwanzstieles, befindet sich ein dunkelbrauner oder schwarzer Fleck.

Die imposanten Süßwasserfische haben als Bewohner oberer und mittlerer Wasserschichten ein spitzes Maul. Typisch für Fadenfische sind die beiden zu langen Fäden umgewandelten Brustflossen der Männchen. Die Afterflosse verteilt sich über einen Großteil des Bauches.

Nachwuchs und Aufzucht

Die Rückenflossen der Männchen sind größer als die der Weibchen. Bei ihnen sind die Rücken- sowie die Schwanzflosse runder geformt. Die Afterflosse nimmt bei beiden Geschlechtern fast den gesamten Bauchraum ein und ist bei den Männchen spitzer ausgezogen. Fortpflanzungsfähige Männchen bilden in flachem Wasser Reviere, um in deren Mitte ihr arttypisches Schaumnest zu errichten. Das der Blauen Guramis ist das Größte seiner Art. Nach einem intensiven und heftigen Balzritual mit anschließender Paarung gibt das Weibchen 1000 - 4000 winzige Eier unterhalb des Schaumnestes ab. Da sie leichter sind als Wasser, steigen sie auf und bleiben innerhalb des Nestes hängen. Wie bei allen Labyrinthfischen wird das Weibchen nun vertrieben, das Männchen übernimmt die Brutpflege allein und bewacht die Nachkommenschaft. Die Kleinen schlüpfen nach etwa einem Tag. Nachdem ihr Dottersack verbraucht ist, verlassen sie nach 2 - 3 Tagen freischwimmend das Nest.

Lebensweise und Verhalten

Anders als andere Labyrinthfische ist der Blaue Gurami am wenigsten spezialisiert. Und so verwundert es nicht, dass er in vielen unterschiedlichen Lebensräumen zu finden und am weitesten verbreitet ist. Außer in natürlichen Gewässern kommt er im Gegensatz zum Mosaikfadenfisch – der ebenfalls sehr robust ist – in Reisfeldern, Kanälen und sogar gelegentlich im Brackwasser vor.

Die bevorzugten Lebensräume dieses blauen Fadenfisches mögen im Vergleich zu anderen Labyrinthfischen variieren, doch die Lebensweise ist sehr ähnlich: Die Männchen der Blauen Guramis sind untereinander ziemlich zänkisch. Sonst aber sind sie friedlich und außerhalb der Fortpflanzung recht ruhig.

Ernährung

Blaue Guramis ernähren sich von Insekten an der Wasseroberfläche, aber auch von Weichtieren, Insektenlarven und Kleinkrebschen. Sie schätzen zarte Pflanzentriebe und Algen. Gelegentlich wurde davon berichtet, dass die blauen Schönheiten sogar Planarien (Scheibenwürmer) fressen. Die Ernährung in menschlicher Obhut ist dementsprechend einfach: Frost- und Lebendfutter, sowie Flockenfutter aller Art sind willkommen. Regelmäßige Vitamingaben und ein Fastentag pro Woche unterstützen das Wohlbefinden.

Haltung

Die vielseitigen und robusten Guramis sind sehr einfach zu pflegen, wenn einiges beachtet wird. An die Wasserbeschaffenheit werden zwar keine großen Ansprüche gestellt, allerdings lieben sie vegetationsreiches und flaches Wasser mit etwas freiem Raum. Den Pflanzen und möglicherweise anderen Mitbewohnern zuliebe ist ein pH-Wert im neutralen Bereich empfehlenswert. Das Aquarium sollte für ausgewachsene Guramis ruhig etwas geräumiger sein, für jüngere und daher lebhaftere Exemplare reicht zunächst eine Kantenlänge von 60 cm aus. Eine strukturreiche Einrichtung erleichtert die Etablierung eines eignen Territoriums. Es sollte nur ein Männchen mit ein bis zwei Weibchen gepflegt werden. Andere revierbildende Fische oder aggressive Mitbewohner sind zu vermeiden.

Hätten Sie's gewusst?

Die unverwüstlichen Blauen Guramis sind in ihrer südostasiatischen Heimat als Speisefische sehr beliebt. Und das schon bevor sie als leicht zu pflegende Aquarienfische entdeckt wurden. Der Mensch hat also seit geraumer Zeit sehr zur Verbreitung dieses Labyrinthfisches beigetragen, und das ursprüngliche Vorkommen ist kaum noch zu ermitteln.

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